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Digitaler Rundgang 0321   1Aufgrund der Pandemie sind Kulturstätten und Museen geschlossen. Dazu gehören ebenfalls Gedenkstätten wie die KZ-Gedenkstätte Dachau. Auch wenn eine Begehung des Ortes nicht ersetzt werden kann, so konnten die Schülerinnen und Schüler der Klasse 9c zumindest die Gedenkstätte auf einem geführten, digitalen Rundgang „besuchen“.

Seit dem Beginn dieses Halbjahres beschäftigten sich die Schülerinnen und Schüler der Klasse 9c intensiv mit den Verbrechen des Nationalsozialismus. Dazu gehörte zu verstehen (oder zumindest der Versuch zu verstehen) wie es vom „Rassenwahn“ der Nationalsozialisten zum millionenfachen Mord kommen konnte. Auch die Beschäftigung mit dem Leben und Sterben in den Konzentrationslagern gehörte zur Vorbereitung des digitalen Rundgangs.

Am 2. März fand schließlich der 90-minütige Rundgang durch die Gedenkstätte Dachau statt. Unter der fachkundigen Anleitung von Dr. Tobias Kroeger wurden die Schülerinnen und Schüler durch die sonst nie menschenleere Gedenkstätte geführt. Begonnen wurde mit der Dauerausstellung im sogenannten Wirtschaftsgebäude. Hier erläuterte Dr. Kroeger die Ankunft der Häftlinge im Konzentrationslager und die erniedrigende Behandlung durch die Aufseher. Am eisernen Tor mit der Aufschrift „Arbeit macht frei“ führte Dr. Kroeger aus, wie sich in diesem Spruch die verharmlosende NS-Propaganda offenbart: Die Nationalsozialisten waren darum bemüht die Konzentrationslager als „Arbeits- und Erziehungslager“ darzustellen, obwohl in ihnen systematisch Menschen durch Zwangsarbeit zu Tode gequält wurden.

Eindrücklich war das digitale Betreten des Krematoriumsbereichs, in dem sich neben den Krematorien auch die Hinrichtungsstätte und eine Gaskammer befand. Dieser Bereich wird heute als Friedhof betrachtet und daher sprachen hier nur die Bilder zu den Schülerinnen und Schülern. Die Zahl der Opfer lässt sich wohl nie exakt angeben, aber es müssen mindestens 40.000 Menschen in Dachau ermordet worden sein.

Während des gesamten Rundgangs hatten die Schülerinnen und Schüler immer die Möglichkeit Fragen zu stellen, wovon sie regen Gebrauch machten. Die Fragen wurden sachkundig und angemessen beantwortet. Dennoch mussten die Schülerinnen und Schüler auch die Erfahrung machen, dass auf die Frage nach dem Warum wohl keine zufriedenstellende Antwort gegeben werden kann.

In der Nachbereitung des Rundgangs stellten sich die Schülerinnen und Schüler die Frage „Was bleibt?“. Dabei kamen sie zu unterschiedlichen Antworten, formulierten aber auch neue Fragen (Auszug siehe Bild). Die Erinnerung an diese menschenverachtenden Verbrechen muss gewahrt werden oder wie es eine Schülerin formulierte: „Ich hoffe solche Orte bleiben für immer bestehen, damit so etwas NIE wieder passiert.“ Dieses „Nie wieder“ ist eine Aufgabe, der sich jede Generation stellen muss.

StRef V. Dietl

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