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Vortrag Rankin 721   1Nach einem Jahr pandemiebedingter Auszeit konnte das JHG wieder einmal Haywood Rankin begrüßen, einen ehemaligen amerikanischen Diplomaten, der den Schülerinnen und Schüler der 11. Jahrgangsstufe ein USA Update bot. Die Schüler hatten Mr. Rankin im Vorfeld bereits Themengebiete zukommen lassen, die sie interessierten, nämlich die USA unter Biden, die Problematik „gun control“, die USA nach Trump, und das amerikanische Verhältnis zur EU, zu Russland und zu China.

Außerdem interessierte es die Jugendlichen, was das Wichtigste sei, um Diplomat zu werden. Mr. Rankin gliederte seinen Vortrag demnach in einen innenpolitischen und einen außenpolitischen Teil. Bereits zu Beginn hatte er die Lacher auf seiner Seite, als er sagte, er habe schon viele Reden gehalten, aber das Mikro am JHG ist das erste, das tatsächlich funktioniert.

Mr. Rankin erzählte einleitend, dass er viele Einsätze in der arabischen Welt und in Afrika hatte und dass es für den diplomatischen Dienst unumgänglich ist, in mehreren Fremdsprachen fit zu sein. Auch ein Studium z.B. der Soziologie oder der Rechtswissenschaften sei hilfreich, da man vor allem bei ersterem lernt, Menschen zu analysieren. 

Der Referent äußerte sich umfassend zum Brexit und dass die Briten immer noch ihrem Empire nachtrauern. Er zeigte die Entwicklung Chinas in den letzten 20 Jahren auf; vom Entwicklungsland zur führenden Wirtschaftsmacht. Für viele Schüler war es interessant von der Taiwan-Problematik zu hören.

Vortrag Rankin 721   2Im innenpolitischen Teil zeigte Rankin anhand der amerikanischen Verfassung auf, dass es für Präsident Biden nicht leicht sein wird, seine Ziele zu erreichen, da er in den politischen Gremien wie dem Supreme Court über keine Mehrheit für seine „Democratic Party“ verfügt. Auch kleinere Bundesstaaten haben im Senat eine große Macht und können so auch Gesetzesvorschläge des Präsidenten blockieren. All diese Dinge wurden von konkreten Beispielen begleitet, so dass das, was die Schüler im Rahmen des Englischunterrichts bereits über das politische System der USA gelernt hatten, anschaulich wurde.

Die Zuhörer waren erstaunt zu hören, dass mehr als 50% weißer Wählerinnen im Herbst 2020 für Donald Trump gestimmt hatten. Rankin zeichnete ein umfassendes Bild von Trump – mit all den Widersprüchen, die dieser Mann bei Amerikanern einerseits und weltweit andererseits hervorruft.

Im Anschluss stellten die Jugendlichen Fragen zum Palästina-Konflikt, zu Bidens Haltung hinsichtlich Klimawandel, zur USA als „Weltpolizei“ oder auch in welchem Land der Referent am liebsten als Diplomat gearbeitet hatte -  es war übrigens Marokko.

Sophie, für die eine Option der diplomatische Dienst nach dem Abitur ist, war von Mr. Rankins breitem Wissen begeistert und Klara meinte, sie habe versucht so viel Informationen wie möglich aufzusaugen.

StDin Dr. Astrid Scheuerer

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