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Besuch Buergermeister 1021   1Dass die Demokratie vielseitige Aufgaben und Herausforderungen bereithält und einen auch außerhalb der Unterrichtszeit fordert, erfuhren unlängst die 10.Klässler*innen am JHG gleich zu Beginn ihres Sozialkundeunterrichts: Nachdem sie sich erst Ende September engagiert an der Jugendwahl des Bundestages beteiligt hatten, stand am Montag, den 11.10. nachmittags bereits der nächste Termin, die Jugend-Bürgerversammlung, an, zu der der Traunreuter Bürgermeister Hans-Peter Dangschat eingeladen hatte.

Im Rahmen des Unterrichts hatten sich die Schülerinnen und Schüler auf die Versammlung vorbereitet und ihre Fragen und Anregungen für die Stadtverwaltung gesammelt. Zunächst gab der Bürgermeister jedoch einen Überblick über die auch bei den anderen Bürgerversammlungen präsentierten aktuellen Themen in der Stadt, die von finanziellen Fragen und die Auswirkungen von „Corona“ über Bauprojekte bis hin zur Organisation des Jugendzentrums reichten. Darüber hinaus informierte Herr Dangschat über die vielfältigen Möglichkeiten, die Stadt bei weiteren Anregungen und Fragen auch über soziale Medien zu erreichen, bevor er sich den konkreten Fragen und Anregungen der Jugendlichen vor Ort widmete. Für diese Themen hatte er breite Unterstützung aus der Stadtverwaltung mitgebracht, die für Erklärungen und Einschätzungen ihres Sachgebiets zur Verfügung standen und gelegentlich in das Gespräch eingebunden wurden. 

Dieses begann mit dem Vortragen der vorab übersandten Fragen und Anregungen, die der Bürgermeister zeitökonomisch abarbeitete. So erläuterte er die geplante Trägerschaft des Jugendzentrums und Neugestaltung der kommunalen Jugendarbeit ebenso wie das Konzept des Traunreuter Christkindlmarktes unter den diesjährigen „Corona“-Bedingungen, und beantwortete Nachfragen zu verschiedenen Sportmöglichkeiten im Ort, Möglichkeiten und Zuständigkeiten bezüglich einer Laptopklasse an der Mittelschule sowie einer für Jugendliche attraktiven Infrastruktur. Letztere umfasste Geschäfte ebenso wie Möglichkeiten zum Ausgehen einschließlich eines Schülercafés, aber auch angedachte organisatorische Neuerungen im öffentlichen Nahverkehr. Ergänzend dazu wurden auch Verkehrshindernisse wie ein fehlender Spiegel erwähnt, denen sich der Bürgermeister bei der nächsten Kontrollfahrt im Rahmen der Verkehrsschau widmen möchte, und Hintergründe für eine möglicherweise mangelnde Beleuchtung erläutert. 

Grundsätzlich zeigten sich Bürgermeister und Stadtverwaltung offen gegenüber den Jugendlichen und ihren Fragen und Anregungen, sodass im Nachhinein einige Schülerinnen und Schüler feststellten, dass der Besuch trotz des zusätzlichen Aufwands außerhalb der eigentlichen Unterrichtszeit lohnend war, auch wenn manche Aspekte nicht für alle Anwesenden gleichermaßen relevant erschienen. So trainierten die Schülerinnen und Schüler neben dem Vertreten ihrer Interessen auch ihre Fähigkeit des Zuhörens sowie das Hineinversetzen in die Bedürfnisse anderer Menschen, was für eine pluralistische Demokratie unabdingbar ist, und fühlen sich nun mehr als zuvor bereit, sich auch weiterhin für ihre Belange einzusetzen. 

Text: StRefin Dr. S. Hertlein für die Fachschaft Geschichte/Sozialkunde

Foto: StDin S. Hollmann

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