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Im vergangenen Schuljahr entwickelten Schülerinnen und Schüler des Johannes Heidenhain Gymnasiums im Rahmen ihres P-Seminars (Praxisseminar) eine digitale Schülerzeitung. Die Zeitung mit dem Namen „JOpinion“ besteht auch nach dem Schulende der letztjährigen Abiturienten weiter und wurde nun beim „Blattmacher“-Wettbewerb mit einem ersten Platz ausgezeichnet.

Die Süddeutsche Zeitung und das Bayerische Staatsministerium für Unterricht und Kultus zeichnen jedes Jahr die besten Schülerzeitungen aus, dieses Jahr fand der „Blattmacher“-Wettbewerb zum 16. Mal statt und es gingen 91 Bewerbungen ein. In einer online-Preisverleihung am Freitag wurden die Sieger der einzelnen Kategorien bekannt gegeben. Die Traunreuter Gymnasiasten überzeugten die Jury unter den eingereichten online Schülerzeitungen am besten und erhalten für den ersten Platz eine Prämie in Höhe von 500 Euro. Stefan Kurz, Amtschef des bayerischen Kultusministeriums, lobte die teilnehmenden Schüler sehr und betonte: „Für uns ist die Schülerzeitung eine ganz wichtige Einrichtung.“ Sie sei ein Medium, das auch lehre, wie man Konflikte austragen könne.

Unter Leitung ihrer Lehrerin Anna Poidinger entwickelten die Schüler letztes Jahr die digitale Schülerzeitung mit dem Ziel, sie auf Dauer am JHG zu installieren. Der Name „JOpinion“ besteht aus dem englischen Wort für Meinung „opinion“ und aus dem Kürzel JO für das Johannes-Heidenhain-Gymnasium. Die Zeitung ist sehr vielseitig aufgebaut mit verschiedenen Rubriken. Sie bietet nicht nur Infos zu schulischen Themen, sondern behandelt auch gesellschaftliche und politische, die zudem in Artikeln in verschiedenen Sprachen dargeboten werden. Die Unterhaltung kommt ebenfalls nicht zu kurz. Sophie Schultes und Noah Wehner sagten bei der Vorstellung ihres P-Seminars Anfang 2021: „Das Ziel der JOpinion ist es, eine Zeitung von Schülern für Schüler zu sein. Und obwohl die Corona-Situation uns manche Aufgabenbereiche erschwert hat, haben wir durch viele Videokonferenzen ein Ergebnis erzielt, mit dem wir sehr zufrieden sind. Zwar konnte die Miteinbeziehung von interessierten Schülerinnen und Schülern nur über E-Mails erfolgen und auch ein Workshop zum journalistischen Schreiben vom BR war nur digital möglich, aber wir hatten trotzdem sehr viel Spaß und freuen uns, dass sich unser Engagement ausgezahlt hat.“ 

Und ihr Engagement wurde jetzt erneut belohnt, obwohl die Teilnehmer des P-Seminars das JHG nach bestandenem Abitur längst verlassen haben. Felizia Reißl, die an der Entwicklung der Schülerzeitung mit beteiligt war, ist stolz auf die Auszeichnung und erklärte im Gespräch mit der Heimatzeitung: „Corona hat uns zwar bisschen ausgebremst. Aber wir haben die Zeitung so gut es ging übergeben.“ Leitfäden über die einzelnen Rubriken der Zeitung haben sie für die Folgeredaktion erstellt, so dass die Arbeit nahtlos weitergehen kann. Wie Felizia Reißl weiter betont, hatten sie im P-Seminar zunächst kurz überlegt, eine Schülerzeitung in Printversion zu erstellen. Sie entschieden sich dann aber doch für die online-Version, um auch schnell auf aktuelle Themen reagieren zu können. Als Vorbilder hätten ihnen da nicht zuletzt die Online-Ausgaben der Süddeutschen Zeitung und der Heimatzeitung gedient. Ihr persönlich war der Politikteil in der Schülerzeitung besonders wichtig, mit dem sie auch die jüngeren Mitschüler erreichen wollte, und sie hat dazu selber mehrere Artikel verfasst, die noch heute zu lesen sind. Interessantes für alle Altersstufen zu bringen, sei ein wichtiger Ansatz der Schülerzeitung.

Dass das gelungen ist und die Zeitung nachhaltig und dauerhaft ist, kann Anna Poidinger bestätigen. Im Redaktionsteam der Schülerzeitung, das aktuell 13 Mädchen und Buben umfasst, seien Schüler aus den verschiedenen Klassenstufen, darunter auch aus der 5. Klasse, vertreten. Im Juli 2021 gab es die zweite Ausgabe der „JOpinion“ und voraussichtlich im Februar soll die nächste erscheinen. Es sei auch angedacht, eventuell einmal im Jahr eine gedruckte Version herauszubringen, verrät die Lehrerin. Über die Auszeichnung und das Preisgeld freut sie sich sehr. Da die Schülerzeitungs-Redaktion nun einen eigenen Raum für ihre Arbeit erhält, könne das Geld vielleicht für notwendige Ausstattung verwendet werden, mutmaßt sie. Außerdem hofft sie doch, dass die Auszeichnung im Frühjahr noch mit einem kleinen Fest gebührend gefeiert werden kann.

SZ-Redakteurin und Moderatorin der Preisverleihung Viktoria Spinrad betonte: „Unter diesen (Anm.: Corona bedingten) Umständen eine Schülerzeitung zu machen, ist nicht einfach, mein Respekt! Macht weiter so.“ Neben der digitalen Schülerzeitung des JHG bekamen die Berufsoberschule Friedberg und das Frankenwald Gymnasium Kronach den zweiten und dritten Preis in dieser Kategorie. Unter den Gymnasien in Bayern mit gedruckten Schülerzeitungen holte sich das Ruperti Gymnasium Mühldorf mit der Zeitung „Innfloh“ außerdem den zweiten Platz. Zur digitalen Schülerzeitung „JOpinion“ gelangt man über die Homepage des JHG oder über www.jopinion.squarespace.com.

Pia Mix

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