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P Seminar Praesentationen 0122   4Was man lernen muss, um es zu tun, das lernt man, indem man es tut – so in etwa könnte man das Prinzip der Projekt-Seminare (P-Seminare) zusammenfassen. Ein Jahr lang haben die Schüler des Johannes-Heidenhain-Gymnasiums an ihren Projekten gearbeitet, um ihre Ergebnisse im letzten Halbjahr ihrer Schullaufbahn zu präsentieren. 

Informatik, Religion, Wirtschaft oder Biologie – die Oberstufenschüler standen kurz vor Start der elften Klasse vor der Wahl, welcher Schwerpunkt sie am meisten interessiert. Normalerweise werden die Seminare gemeinsam mit außerschulischen Partnern umgesetzt, was durch Corona nicht in vollem Umfang möglich war. Trotzdem gab es genug Alternativen und  die Schüler nahmen das  Dazwischenfunken des Virus mit Humor.

Zumindest die erste Gruppe der Fachschaft Wirtschaft musste für die Durchführung ihres Seminars unter der Leitung von Hans-Jörg Schmid sowieso nicht groß unter Leute gehen. In Zweier-Teams machten sich junge Aktienspekulanten an das Planspiel Börse – einem Online-Lernspiel, bei dem man risikolos an der Börse handeln kann. Mit jeweils einer „Handelsidee“ im Kopf, nach der die Aktien gekauft wurden, überwachten die Gruppen ihre Finanzen über den Zeitraum eines halben Jahres. Die Resultate waren ungefähr so verschieden wie Bullen und Bären. 

Definitiv das geschickteste Händchen hatten Benedikt und Jonas, die nach Ablauf des Börsenspiels am meisten Gewinn verbuchen konnten. Auch die anderen Teams hatten mal mehr, mal weniger Glück mit ihren Aktienkäufen. Tesla entpuppte sich   als stark überbewertet, in kanadische   Cannabis-Produzenten zu investieren, brachte auch nicht das große Geld, dafür scheint Bergbau noch gut zu laufen, und auch Pharmakonzerne wie BionTech füllten die digitalen Geldbeutel.

Fern von steigenden und sinkenden Kursen begab sich die Fachschaft Religion auf eine „Speisen-Reise“, die zwar nicht an Einreiseverboten scheiterte, aber in vielen Teilen doch der Pandemie zum Opfer fiel. Die Schüler und ihre Lehrerin Silvia Riehm nahmen’s mit Humor: Was nicht passt, wird passend gemacht – notfalls auch mit Photoshop und schon strahlten die Gesichter der Seminarteilnehmer bei all den Aktivitäten, die „super viel Spaß gemacht haben“ und streng genommen gar nicht stattfanden. Dafür hatte die Gruppe nicht nur Probier-Häppchen dabei, sondern auch eine Menge Quiz-Fragen, was die unterschiedlichen Religionen  betrifft – vorweg: Dass Ananas nichts auf Pizza zu suchen hat, wurde mit großer Mehrheit gleich zu Beginn geklärt. 

Dann ging es um die Glaubensrichtungen, genauer gesagt um deren Speisevorschriften. Landestypische Koch-Traditionen  oder Regeln an Festtagen wurden von den Gruppen unter die Lupe genommen. So beispielsweise auch die rumänisch-orthodoxe Glaubensgemeinde in Traunreut, über die Priester Constantin Bartok in einem Video-Interview mit zwei  Schülern erzählt. Festtage, Bräuche oder die typische Holzkirche, wie sie auch in Traunreut zu finden ist, waren für die Speise-Reisenden interessant.

Weniger himmlisch, umso irdischer war das Projekt der Fachschaft Informatik. Die jungen IT-Spezialisten übten sich mit dem 3D-Drucker und lernten dafür den Umgang mit Gerät, Software, G-Code und weiteren für den Durchschnittsmenschen  unverständlichen Faktoren. Gedruckt wurden unter Aufsicht von Markus Weich mehrere Objekte, vom Kräuterraspler, dem Zahnpasta-Ausdrücker  bis hin zum Einhand-Flaschenöffner – im Falle einer Sportverletzung sei dieser für einen Oberstufenschüler essenziell – stellten die Schüler ihre Gegenstände vor. 

Besonders  viel Arbeit steckten die beiden Hobby-Tüftler  Simon und Marvin in ihren kleinen Flitzer. Dieser besteht nämlich großteils aus Druckteilen  und ist fahrtüchtig. Um das zu schaffen, mussten die beiden Zwölftklässler  zudem auch viel am Servo und  Motor arbeiten und auch den ein oder anderen herben Rückschlag hinnehmen, so fiel das Modellauto bei seiner Jungfernfahrt erst einmal auseinander. In der Aula des Gymnasiums drehte es  schließlich aber seine Runden, allerdings aus  Gründen der Erfahrung viel langsamer.

Die letzte Fachschaft, die ihre Projektergebnisse vorstellte, war Biologie unter der Leitung von Maria Bräunig. Erst wegen Corona nur theoretisch in Livestreams und Videokonferenzen, später dann endlich an den Brutkästen selbst,  lernten die Schüler, was es bedeutet, Imker zu sein. Schwarmvorbeugung, Varroa-Behandlung oder  Fütterung – einmal wöchentlich wurden die Bienenvölker unter Aufsicht von Imker Christian Lackner   kontrolliert. Doch nicht nur die schuleigenen Bienen waren Teil des Seminars, mit Insektenhotel und Blumensamen sollten auch Wildbienen und andere Insekten unterstützt werden und es wurden Kerzen und Wachstücher gestaltet. Im Falle der Bienen zahlte sich die Arbeit bereits aus: fast 60 Kilogram Honig waren das süße Ergebnis, und die  wurden in der Schulpause verkauft. Der Ertrag  wurde an „Licht für Kinder“, „Junge Leute helfen“ und an das Tierheim in Traunstein gespendet.

C. Vogl 

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