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P Seminare ChemPhy 0123   2Gerade die Naturwissenschaften haben manchmal ziemlich mit Vorurteilen zu kämpfen. Bei Physik und Chemie denkt man noch eher an weiße Kittel, dicke Schutzbrillen und lange komplizierte Formeln. Dass hinter diesen Fächern aber bei weitem mehr steckt, und Kreativität auch im Labor seinen Platz hat, haben nun Schüler des Johannes-Heidenhain-Gymnasiums unter Beweis gestellt. Im Rahmen ihres P-Seminars in den Fächern Physik oder Chemie haben sie ausgefallene Erklärvideos auf die Beine gestellt.

„Chemische Zauberfilme“ sind so bei den 15 Chemikern unter der Leitung von Lehrerin  Maria Eisenhuth  entstanden. Dass es hier nicht einfach um trockene Versuchserklärungen geht, beweisen schon alleine die Mottos, unter denen die verschiedenen Gruppen ihre Videos gestaltet haben. Von „Harry Potter“, „Hänsel und Gretel“  bis zur „Hexenküche“ und – wie sollte es im Fach Chemie anders sein – auch „Breaking Bad“ war einiges geboten. In dem einen Jahr, in dem die Schüler an ihren Projekten gearbeitet hatten, ging es aber natürlich nicht nur um die kreative Umsetzung der Versuche. Oberste Priorität hatte, den Oberstufenschülern das sichere Arbeiten im Labor näherzubringen und natürlich auch das fachliche Wissen hinter den Versuchen. 

Große Mengen Schaum ließ eine Gruppe mit der „Elefantenzahnpasta“ entstehen. Wasserstoffperoxid wurde dafür  in Wasser und Sauerstoff zersetzt. Das Resultat: voluminöser Schaum, der an eine gigantische  Zahnpasta erinnert.  Einer Schlange dagegen sollte ein anderer Versuch ähneln, der unter dem Motto „Harry Potter“ durchgeführt wurde. Hier wuchs am Ende  eine mehrere Zentimeter lange „Nagini“ aus dem Versuchsaufbau in die Höhe. 

Klangfiguren und der  Flaschenzug im AlltagSpektakulär und auch lustig ging es mit den Chemikern weiter: von der leuchtenden Suppe bis zum Bierzaubern oder einer Geheimschrift hatten die Schüler einiges im Gepäck. Damit die Ergebnisse aber am Ende auch kreativ und lustig präsentiert werden konnten, hatten die Gruppen viel Arbeit mit dem Schreiben der Skripte, aber auch dem Schneiden und Bearbeiten der Erklärvideos.

Ähnlich ging es auch den sieben Physikern, die  mit ihrer Lehrerin Dr. Verena Reichardt ebenfalls Erklärvideos zu unterschiedlichen Versuchsaufbauten zeigten. So befasste sich eine Gruppe mit den Chladnische Klangfiguren-Muster, die auf einer Platte entstehen, wenn diese in Schwingung versetzt wird. Auf der Platte befindet sich eine dünne Schicht Sand, der sich je nach Versuchsaufbau unterschiedlich auf der Platte verteilt.  Rund um das Thema „Flaschenzug“ drehte sich alles bei   der nächsten Gruppe, die erklärte, weshalb diese Vorrichtung so spannend ist. Auch durften sie den Flaschenzug im Rahmen ihres Projekts  in der Praxis erleben. Bei einem Besuch bei der Bergwacht lernten sie, sich abzuseilen und welche Verwendung der Flaschenzug im Alltag findet.

Komplizierter wurde es da schon bei der nächsten Gruppe, die sich die Stromwaage herausgesucht hatte. Anhand der Waage wurde die Lorenzkraft,  die ein Magnetfeld auf eine elektrische Ladung ausübt, anschaulich erklärt. Dabei ging es etwas mehr um die Erklärungen hinter den Experimenten.

Über die fertigen Erklärvideos können sich nun nicht nur die Schülergruppen freuen, sondern auch künftige Jahrgangsstufen, denen die Videos  begleitend zum Unterricht gezeigt werden können. Herausgekommen sind so nicht nur kreative Videos, die spannend Versuche erklären, sondern Lernhilfen für die nächsten Schülergenerationen.

C. Vogl

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