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Austausch F 0323   22Vendredi, le 24 mars 2023: L’école à la française - Freitag, 24. März 2023: Schule auf die französische Art: Heute hatten wir Gelegenheit einen ganzen Schultag an einem französischen collège, einer vierjährigen Gesamtschule, worüber wir in den Schulbüchern schon viel gelesen und gelernt hatten, selber erleben zu können.

Da die meisten unserer corres mit dem Bus in die Schule kommen – die Fahrt kann bis zu 45 Minuten dauern -, beginnt die Schule um 8.25 Uhr. Nach zwei Stunden Unterricht – eine Unterrichtsstunde dauert 55 Minuten – gehen alle in den teilweise überdachten Schulhof. Bei Wind und Wetter. In Gruppen nahmen wir an verschiedenen Unterrichtsstunden teil. Am meisten zu Wort kamen wir natürlich im Deutschunterricht bei Frau Le Bourdiec, die uns in das Unterrichtsgeschehen mit einband: wir erzählten von Deutschland und Bayern und unserem Alltag, stellten und beantworteten Fragen, informierten über das JHG und lernten so die Schüler/innen einiger Deutschklassen kennen. Die französischen Schüler/innen waren sichtlich erfreut und aufgeregt angesichts unseres Besuches. In den drei Klassen der 4e (der 8. Jahrgangsstufe) konnten wir die/den eine/n oder andere/n Schüler/in noch dazu ermuntern, sich für den Austausch im nächsten Jahr zu bewerben. Eine neue Erfahrung für uns war, dass alle Schüler/innen des collège in zwei Schichten in die cantine, die Mensa, gehen. Es standen drei verschiedene Hauptgerichte zur Auswahl; dazu konnten man sich noch einen Salat, eine Frucht, eine Nachspeise und natürlich Baguette nehmen. Richtig, richtig hart war es dann, Freitagmittag nicht nach Hause zu gehen, sondern noch bis 14.30 Uhr oder sogar bis 16.30 Uhr Unterricht zu haben. Ouf!

Aber am Abend wartete als Abrundung einer Woche, die voller neuer Erfahrungen und Eindrücke war, noch die gemeinsame Abschiedsfeier mit Tanz und Spezialitäten der Region, bevor wir uns am morgigen Tag auf den Rückweg machen würden!

Après une belle semaine à Thiaucourt, on voudrait dire merci à nos corres et à tous les parents. Un grand merci pour votre hospitalité et pour tout ce que vous avez fait pour nous.
En plus, on aimerait dire merci à M. Valognes, Monsieur Loiseau et Madame Le Bourdiec. Cet échange ne serait pas possible sans eux.
Nous espérons qu’il y aura encore beaucoup d’autres élèves qui pourront profiter d’un échange franco-allemand! A bientôt!

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Austausch F 0323   18Jeudi, le 23 mars 2023: On visite Nancy et Pont-à-Mousson – Besuch in Nancy und Pont-à-Mousson: Auf den heutigen Tag haben sich viele von uns ganz besonders gefreut. Es stand nämlich ein Ausflug in die Chocolaterie in Nancy an. Leider machte uns der französische Generalstreik, der aufgrund der neuen Rentenreform für den heutigen Nachmittag angekündigt wurde, das Planen unserer Sortie nicht ganz leicht.

Tatsächlich lief aber alles perfekt: Pünktlich in Nancy angekommen, konnten wir noch den historischen Stadtkern mit seinem hübschen Place Stanislas besichtigen. Danach wurden wir von dem Chocolatier und Confiseur Alain Batt in die Geheimnisse seiner Chocolaterie eingeweiht und durften gleich mehrere seiner Spezialitäten probieren. Délicieux ! Im Anschluss hatten wir natürlich noch Gelegenheit, dort das ein oder andere Mitbringsel für unsere Familien einzukaufen. Ganz hoch im Kurs standen dabei neben allen möglichen Schokoladentafeln und -ostereiern auch die Macarons. Und wer weiß, vielleicht können wir mit den Insidertipps von Monsieur Batt schon bald genauso perfekte Macarons mit Schoko-Ganache kreieren wie er J Und für alle, die es nicht so schokoladig mögen, hatte der Confiseur noch eine andere Lothringer Süßigkeit im Repertoire, die Bergamotes de Nancy. Das sind viereckige, goldene Bonbons mit Bergamottengeschmack, die sogar als regional geschützte Spezialität ausgezeichnet sind.

Nach einer kurzen Busfahrt erreichten wir unser zweites Ziel, Pont-à-Mousson. Dabei handelt es sich um ein kleines Städtchen direkt an der Mosel – la Moselle. Hier besichtigten wir die Abbaye, die alte Abtei, in der sich neben einem Museum mit wechselnden Ausstellungen heute auch ein Hotel befindet. Im Anschluss durften wir Pont-à-Mousson mit seinem schönen dreieckigen Place Duroc noch auf eigener Faust erkunden, bevor wir uns am späten Nachmittag schließlich wieder auf den Weg zum Collège in Thiaucourt machten.

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Austausch F 0323   14Mercredi, le 22 mars 2023 – passé, liberté, fraternité - Mittwoch, 22 März 2023 – Vergangenheit, Freiheit, Brüderlichkeit: Nach den sehr nachdenklich stimmenden Eindrücken in Verdun erlebten und begriffen wir heute, welche Rolle wir selber in der Geschichte spielen: Frieden und Freundschaft sind nichts Selbstverständliches. Jede/r muss sich ständig neu dafür einsetzen und daran arbeiten. Indem wir uns zum Beispiel auf das Abenteuer Schüleraustausch einlassen.

Ein offizielles Zeichen für die Auseinandersetzung mit der deutsch-französischen Vergangenheit und den Wunsch nach Frieden und Freundschaft war die heutige Zeremonie ‚passé, liberté, fraternité‘, die 2013 von einer Schülerin unserer Partnerschule ins Leben gerufen worden war und auf dem deutschen Soldatenfriedhof, der in unmittelbarer Nähe zum collège liegt, abgehalten wurde. Die Gestaltung des Festaktes, bei dem auch Kriegsveteranen anwesend waren, lag von Anfang bis Ende in Schülerhand. Die französischen Schüler/innen trugen Gedanken zu den Themen Krieg, Konflikte und Eigeninitiative vor. Dann folgte unser Beitrag. Zwei von uns hatten den Text eines deutschen Liedes umgeschrieben und an diesen besonderen Anlass angepasst. Auch wenn der starke Wind unsere Stimmen in alle Richtungen verwehte, wurden wir für den Text – der für die Franzosen vorher übersetzt worden war – und den Vortrag von allen Anwesenden später sehr gelobt. Als intensive Geste empfanden alle Anwesenden, dass zwei französische Schüler/innen mit ihren deutschen Partner/innen am Grab eines Soldaten Blumen niederlegten und eine Kerze anzündeten. Mit einer Schweigeminute und dem Vortrag des Europaliedes endete die Zeremonie. Nicht nur die Erwachsenen, sondern auch die deutschen und französischen Teilnehmer/innen am Austausch wurden im Anschluss noch zu einem Buffet und einem Umtrunk, dem pot de l’amitié, in die Mensa der französischen Schule eingeladen. Wir genossen die vielen verschiedenen leckeren Häppchen und die Getränke und vor allem die Gastfreundschaft der französischen Schule sehr!

Nicht zu vergessen startete der heutige Tag vor der Zeremonie aber mit einem Einblick in den französischen Schulalltag. Wir begleiteten unsere französischen Partner/innen in den Unterricht und stellten doch so einige Unterschiede fest: angefangen vom Schultor, an dem man von einer/m surveillant/e (einer Aufsichtsperson) und dem Direktor begrüßt wird und das kurz vor Unterrichtsbeginn versperrt wird, über die Tatsache, dass sich die Schüler/innen vor Unterrichtsbeginn im Pausenhof klassenweise aufstellen und von den Lehrer/innen abgeholt werden, bis zur Tatsache, dass die Schüler/innen für jedes Fach das Zimmer wechseln und nicht die Lehrer – wir staunten nicht schlecht. Manche von uns nahmen an einer Schulhausrallye statt und fanden dadurch unter anderem heraus, dass die französischen Schüler/innen in einer Freistunde in die permanence, einen beaufsichtigten Klassenraum, in dem sie arbeiten können, gehen müssen.

Da Mittwochnachmittags kein Unterricht stattfindet, stand der Nachmittag zur freien Verfügung. Und wieder durften wir etwas Neues lernen: wenn die Organisation es nicht anders zulässt, kann Fasching auch im März stattfinden. Und so gingen einige von uns am Nachmittag zu einem Faschingsumzug und einer daran anschließenden Zaubervorführung im Kulturzentrum der Stadt!
Ein Tag, an dem klar wird, dass Unterschiede Gemeinsamkeit und Gemeinschaft nicht ausschließen.

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Austausch F2 0323   5Mardi, le 21 mars 2023: Une journée émouvante – Dienstag, 21. März 2023: Ein bewegender Tag: Ein sehr wichtiger, aber zugegebenermaßen nicht ganz leicht zu verdauender Ausflug erwartete uns an Tag 4 unseres Frankreichaustausches. Am Dienstag ging es nämlich nach Verdun, einem der blutigsten Schauplätze der Schlachten zwischen den Deutschen und Franzosen im ersten Weltkrieg und Sinnbild für die damals neue und äußerst brutale Kriegsmaschinerie.

Durch die Erzählungen von Monsieur Loiseau und Frau Falter sowie die Besichtigung des engen, kalten Fort Vaux in Verdun konnten wir uns gut vorstellen, unter welch schrecklichen Bedingungen die Soldaten damals leben – und sterben – mussten.

Eine weitere Station unserer Fahrt war der Friedhof der französischen Gefallenen im ersten Weltkrieg, an dem sich 1984 der französische Staastpräsident François Mitterand und der deutsche Bundeskanzler Helmut Kohl als eine Geste ihrer Versöhnung gegenseitig an die Hand nahmen. Wir haben die geschichtsträchtige Kulisse gleich für ein Gruppenfoto genutzt. Ganz im Sinne von Regardez Messieurs, l’amitié franco-allemande fonctionne toujours très bien!

Vor unserer Rückkehr im Collège in Thiaucourt machten wir noch Halt auf einer Ferme, einem riesigen Bauernhof mit eigenem Hofladen. Da konnten wir uns mit regionalen Spezialitäten – insbesondere du fromage, du miel et du pâté lorrain – eindecken. 

Ein nachdenklicher Tag geht zu Ende. Ein Tag, der uns an die Kriegserfahrungen unserer Omas und Opas, aber auch der vielen uns unbekannten Opfer der vergangenen und aktuellen Kriege denken lässt. Und vor allen Dingen auch ein Tag voller Dankbarkeit dafür, dass es unseren französischen Freunden und uns so gut geht!

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Lundi, le 20 mars 2023: sortie à Metz - Montag, der 20. März 2023: Ausflug nach Metz: Der Sonntag stand unseren Gastfamilien zur freien Verfügung. Der etwas verregnete Tag wurde mit verschiedenen Aktivitäten verbracht: darunter waren die Erkundung der näheren Umgebung, eine Wanderung in den Vogesen, die Besichtigung einer Bonbonfabrik, Schwimmen, Bowling. Sogar eine Fahrt nach Paris war dabei!

Am Montag stand der Besuch der Stadt Metz auf dem Programm. Nachdem die Ausstellungen Kunst & Science Fiction und Die Wiederholung 
im Centre Pompidou von Metz, einem Kunstzentrum für moderne und zeitgenössische Kunst, mit Hilfe eines Fragebogens erkundet wurden und dabei so manches Staunen hervorriefen, durften wir die Mittagspause im modernen Einkaufszentrum Muse verbringen und dort durch die Geschäfte bummeln. Einige nutzten die Gelegenheit und ließen sich dort typisch Französisches wie pain au chocolat oder macarons schmecken.  Danach machte der französische Kollege Herr Loiseau uns auf einem Rundgang mit einigen Sehenswürdigkeiten bekannt: dem Bahnhof, der ein Zeitzeuge der deutsch-französischen Konflikte ist und aufgrund dessen vier Mal die Nationalität wechseln musste, der Porte des Allemands, einer Toranlage der Stadtmauer aus dem Mittelalter, der Kathedrale Saint-Etienne, einem der schönsten und größten gotischen Kirchengebäude in Frankreich, die vor 800 Jahren erbaut wurde und die aufgrund ihrer Fläche von insgesamt 6500m² an Glasmalereien – darunter zwei Fenster von Marc Chagall - auch die lanterne du Bon Dieu (Laterne des lieben Gottes) genannt wird. Der Start in die deutsch-französische Woche war gelungen!

Ça y est! Endlich! Nachdem drei Jahre lang eine Austauschfahrt nach Frankreich pandemiebedingt nicht möglich war, durften am Samstag, 18.03., um 8.00 Uhr 20 Schüler/innen aus den 9. Klassen  - u.a. dank einer Förderung aus Mitteln des Deutsch-Französischen Jugendwerks und eines Zuschusses des Elternbeirates - die Fahrt nach Thiaucourt in der Region Grand Est antreten, wo sie von ihren Austauschpartner(inne)n schon mit Spannung erwartet wurden.

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