Sonntag, 14.04: Am Sonntag unternahmen die Schüler gemeinsam mit ihren Gastfamilien und Freunden unterschiedliche Aktivitäten. Einige von ihnen besuchten ein Museum in Nancy, das sich vor allem mit dem Thema Tod und verschiedenen Tieren befasste. Danach besuchten sie gemeinsam ein Volksfest mit Fahrgeschäften, wo sie auch andere Schüler trafen. Währenddessen genossen andere Schüler ein Abendessen mit ihren Freunden. Einige Schüler unternahmen zudem einen Ausflug nach Nancy, wo sie die Stadt besichtigten und weitere interessante Eindrücke sammelten. Andere wiederum nutzten das sonnige Wetter für einen Abstecher an den Lac Madine und den Montsec. An diesem Tag erlebten wir alle in jedem Fall eine Vielzahl spannender Aktivitäten. Wir blicken mit Freude auf diesen Tag zurück.

Pares & Marko

Montag, 15.04.: Der erste gemeinsame Ausflug der deutschen und französischen Schülerinnen und Schüler führte uns am Montag in die Universitätsstadt Metz. Die aktuellen Sicherheitsmaßnahmen in Frankreich machten es uns als recht große Gruppe nicht ganz einfach, die Stadt völlig frei zu besichtigen. Wir kamen aber auch so auf unsere Kosten: Nach unserem Besuch einer zeitgenössischen Kunstausstellung im Centre Pompidou durften wir uns im benachbarten Muse zumindest kurz auf Einkaufstour begeben und uns etwas stärken, bevor wir anschließend unsere Sightseeingtour begannen. Nach einem Halt vor dem wunderschönen Bahnhof, den der deutsche Kaiser Wilhelm erbauen ließ, passierten wir die sogenannte Porte des Allemands und kamen schließlich über Rue des Allemands zur beeindruckenden Kathedrale.

Dienstag, 16.04.

Ein sehr wichtiger, aber zugegebenermaßen nicht ganz leicht zu verdauender Ausflug erwartete uns am Dienstag. Es verschlug uns nämlich nach Verdun, dem wohl düstersten Schauplatz der Schlachten zwischen den Deutschen und Franzosen im ersten Weltkrieg und Sinnbild für die damals neue und äußerst brutale Kriegsmaschinerie.

Unsere erste Station an diesem Tag war der Friedhof der französischen Gefallenen im ersten Weltkrieg, an dem sich 1984 der französische Staastpräsident François Mitterand und der deutsche Bundeskanzler Helmut Kohl als eine Geste ihrer Versöhnung gegenseitig an die Hand nahmen. Ein detaillierter Film an der Gedenkstätte half uns, die Tragweite und das Ausmaß der Brutalität, die an diesem Ort einst stattgefunden hatte, zumindest ansatzweise zu verstehen und einzuordnen. 

Im Anschluss daran besichtigten wir das Fort Vaux in Verdun und konnten uns in Anbetracht der kalten, engen Gemäuer auch hier gut vorstellen, unter welch schrecklichen Bedingungen die Soldaten damals leben – und sterben – mussten.

Frau Le Bourdiec zeigte uns kurz vor unserer Rückkehr in Thiaucourt noch ein Village détruit – ein im ersten Weltkrieg völlig zerstörtes Dorf, an dem nur noch Schilder daran erinnern, dass sich dort vor gut einem Jahrhundert eine Bäckerei, Bauernhöfe und auch eine Schule befanden. 

Bevor wir alle wieder am Collège in Thiaucourt eintrafen, machten wir noch Halt auf einer Ferme, einem riesigen Bauernhof mit eigenem Hofladen. Dort konnten wir uns mit regionalen Spezialitäten – insbesondere du fromage, du miel et du pâté lorrain – eindecken. 

Mittwoch, 17.04.

Am Mittwoch hatten die deutschen Schülerinnen und Schüler die Möglichkeit das Collège Ferdinand Buisson zu besuchen. Der Unterricht beginnt dort erst um 8:30 Uhr und endet um 16:30 Uhr. Deshalb geht man in der Mittagspause in die Kantine und isst dort zu Mittag. In den Pausen hingegen essen die Franzosen nichts. Das kam den deutschen Schüler und Schülerinnen merkwürdig vor, denn in Deutschland sind die Pausen ja dazu da, um Brotzeit zu machen. Die Klassenräume in dem Collège sind immer auf ein Fach spezialisiert, beispielsweise im Raum 12 wird nur Deutsch unterrichtet. Außerdem dekorieren die Lehrkräfte ihre Klassenzimmer. Was besonders außergewöhnlich ist: Im Matheraum hat der Lehrer Küken im hinteren Teil des Klassenzimmers, die auch während des Unterricht Geräusche von sich geben. Fazit: Gerade weil das Schulsystem ein wenig anders ist als in Deutschland, war es in jedem Fall äußerst spannend, eine französische Schule zu besuchen und am Unterricht teilzunehmen.

Melina

Donnerstag, 18.04.

Am Donnerstag waren wir in der Chocolaterie Alain Batt in Nancy. Dort wurden uns französische Spezialitäten vorgestellt und deren Geschichte sowie ihre Herstellung erklärt. Jeder von uns bekam eine kleine Tüte, in der die vorgestellten Spezialitäten verpackt waren, die wir dann während der Vorführung essen durften. Unter den kleinen Köstlichkeiten fanden sich ein Macarons, Pralinen und auch das für die Region typische Bergamotte. Anschließend bekamen wir die Möglichkeit dort noch das ein oder andere süße Souvenir zu kaufen. Nach einem kleinen Picknick fuhren wir zum Botanischen Garten in Nancy, wo wir Zeit hatten, uns alle Pflanzen anzuschauen oder uns mit den Austauschpartnern und Austauschpartnerinnen auszutauschen. 

Felix

Freitag, 20.04.

Nachdem wir wieder mit dem örtlichen Bus zur Schule in Thiaucourt-Regniéville gefahren sind, gingen wir mit den anderen Schülern in die Sporthalle, um gemeinsam einen Tanz einzuüben, den wir am Abend im Rahmen unserer Abschlussfeier vorführen wollten. Anschließend waren einige von uns im Französischunterricht einer 6. Klasse. In der Pause haben wir ein bereits zu Hause eingeübtes, selbst umgeschriebenes Lied über die deutsch-französische Freundschaft zur Melodie von Cro auf dem Pauenhof unserer Partnerschule zum Besten gegeben. Auch die französischen Austauschschüler hatten ein Lied vorbereitet. Danach ging es mit dem Unterricht weiter: Wir waren im Sportunterricht, in dem wir gemeinsam Badminton und Basketball spielten. In der Mittagspause aßen wir gemeinsam in der Schulcaféteria und durften anschließend am Englischunterricht teilnehmen, wo wir auch bei einem Quiz über das aktuelle Thema mitmachen konnten. Schließlich waren wir im Geschichtsunterricht, wo wir zusammen über Charles de Gaulle recherchiert haben, bis dann um 15:15 Uhr der Schultag zu Ende war.
Abends wurde in der Schule die gemeinsame Zeit mit einem kleinen Fest gefeiert. Die Eltern der Austauschschüler hatten Essen und Getränke vorbereitet und es wurde viel getanzt.

Mathilde & Pia

Freitagabend 

Am Freitagabend fand in der Cantine unserer Partnerschule eine Abschiedsfeier statt. Alle Austauschpartnerinnen und -partner brachten Spezialitäten von zu Hause mit. Das Essen war sehr köstlich, von Chips über Quiches bis hin zu Kuchen war alles geboten. Nachdem jeder satt war, führten alle Schüler zusammen eine zuvor einstudierte Choreografie von Frau Angerer zu dem Lied Timber vor. Alle hatten sehr viel Spaß am gemeinsamen Üben und dem anschließenden Auftritt. Danach lief die Musikbox auf Hochtouren und alle tanzten und sangen ausgelassen – auch einige der Lehrer tanzten begeistert mit. Ab 22 Uhr wurden die ersten Schüler abgeholt und die Feier löste sich langsam auf. Die Abschiedsfeier war für uns eines der Highlights des Austausches, da bis dahin bereits alle deutschen und französischen Schüler zusammengewachsen sind und das gemeinsame Feiern somit umso schöner war.

Kathi & Andrea