48 junge Männer und Frauen haben einen wichtigen Abschnitt in ihrem Leben vollendet und stehen nun mit dem Abitur in der Tasche vor ganz neuen Herausforderungen. Drei von ihnen nämlich Anne Roth, Johanna Szlavik und Michael Pannier legten die Reifeprüfung am Johannes Heidenhain Gymnasium mit der Traumnote 1,0 ab. 

Oberstudiendirektor Matthias Schmid würdigte die insgesamt herausragenden Leistungen des diesjährigen Abiturjahrganges, des letzten im G8, in einer launigen Rede. Er müsse laut Anordnung des Kultusministeriums jede Woche eine „Verfassungsviertelstunde“ abhalten und sei diese Woche noch nicht dazu gekommen. Deshalb ging er bei der Abiturfeier auf die Bayerische Verfassung ein und erklärte, was sie mit den Abiturienten zu tun hat. „Eine Verfassung nutzt nur etwas, wenn sie gelebt und geschützt wird“, so der Schulleiter. Es sei ganz und gar nicht selbstverständlich in einem freien Land und einer Demokratie zu leben. Die jungen Männer und Frauen, die nun ihre Schullaufbahn beendet haben, hätten gezeigt, dass sie über den Tellerrand schauen können: „Ihr habt die Fähigkeit und die Verpflichtung, unsere Verfassung lebendig zu halten.“ Im Artikel 100 steht, dass die Würde des Menschen unantastbar ist. Schmid: „Unser aller Aufgabe ist es, dafür Sorge zu tragen, dass jeder und jede in unserem Land würdig leben kann.“ 

Bürgermeister Hans-Peter Dangschat gratulierte zum erfolgreichen Abschluss und ermunterte die Absolventen, „die nächste Phase im Leben mit Mut und Entschlossenheit anzugehen“. Sie hätten bewiesen, dass sie kritisch denken, beharrlich sein können und Engagement zeigen. Das Abitur öffne nun viele Türen: „Die Welt steht ihnen offen.“ Gleichzeitig sollten sie aber ihre bayerische Heimat und Traunreut nicht vergessen. Die Stadt biete ein großes Spektrum an Möglichkeiten der beruflichen Weiterentwicklung, sie sei ein guter Standort für Wirtschaftsunternehmen, Industrie, Mittelstand. Dangschat: „Ich bin sicher, sie werden den richtigen Weg für sich finden. Sie sind die Zukunft unserer Gesellschaft.“

Mit den Fußballern der deutschen Nationalmannschaft verglich der Elternbeiratsvorsitzende Steffen König die Abiturienten. Wie diese hätten sie lang und hart trainiert und gebüffelt, um jetzt am Ende die Siegertrophäe sprich das Abiturzeugnis in Händen halten zu können. Das haben sie den Fußballern voraus, denn die müssen um den Pokal erst noch kämpfen. König dankte auch den „Trainern an der Seitenlinie“, den Lehren, „denn ohne guten Trainer hat das beste Team keinen Erfolg“.

„Abi Vegas – um jeden Punkt gepokert“ lautet das Motto der diesjährigen Abschlussklasse. Keira Sasuchin und Michael Pannier bedankten sich im Namen all ihrer Mitschüler bei den Lehrkräften, den Schulsekretärinnen, dem Hausmeisterehepaar. Sie blickten auf Highlights der letzten acht Jahre zurück und betonten, dass sie zu einer tollen Klassengemeinschaft zusammengewachsen seien. 2020 war die Pandemie ein großer Einschnitt, den die einzelnen mehr oder weniger gut meisterten. Sie alle hätten dabei aber gemerkt, dass sie die „Schule als realen Raum zum Lernen und Lachen“ doch sehr vermissten.

Das Stipendium der Dr. Johannes Heidenhain GmbH überreichten Dr. Florian Schindler und Maria Winkler. Diesjähriger Stipendiat ist Simon Lelonek, der nicht nur konstant hervorragende Leistungen, sondern auch großes technisches Interesse zeigte. Seine Persönlichkeit habe darüber hinaus die Verantwortlichen für die Vergabe des Stipendiums im Gespräch überzeugt. Simon Lelonek will Wirtschaftsinformatik studieren.

Neben dem Abiturzeugnis aus den Händen von Oberstudiendirektor Matthias Schmid und Oberstufenkoordinatorin Theresia Bauer erhielten die Absolventen einen Edelstahl-Thermobecher vom Elternbeirat und einzelne Schüler bekamen noch Sonderpreise für ihre Leistungen in bestimmten Fächern. Musikalisch umrahmt wurde die Feier von der Big Band des Gymnasiums und von den Abschlussschülern selber.                

Pia Mix