So begeistert äußerten sich französische Schüler, die Ende September eine Woche in Familien von Schülern unserer 9. Klassen verbracht hatten, nach ihrer Rückkehr gegenüber ihrer Deutschlehrerin. Und in der Tat war die deutsch-französische Woche, in der 21 Französischlerner des JHG französische Austauschpartner aus Thiaucourt in der Region Grand Est empfangen konnten, ein Erlebnis, das Lehrern und Schülern in sehr guter Erinnerung bleiben wird.

Der erste Tag, ein Sonntag, stand den Familien zur freien Verfügung. Bei strahlendem Sonnenschein wurden Ausflüge in die Berge, auf Schloss Herrenchiemsee oder nach München mit Besuch der Allianz Arena oder des Oktoberfestes unternommen. Am Montag fuhren die deutschen und französischen Schüler nach Salzburg. Nach einer gemütlichen Stadtführung unter der bewährten Leitung von Herrn Flächer und der Mittagspause mit einer Original Salzburger Bosna oder einer Riesenbreze konnten die Schüler die Altstadt in Gruppen auf eigene Faust erkunden. Am darauffolgenden Tag empfing Georg Zehetmaier, Bäckermeister und Backstubenleiter im Brothaus Lehrbach, die Franzosen in der Produktion der Bäckerei in Trostberg. Im Rahmen der Führung durften die jungen Gäste selbst Brezen drehen und Muffins dekorieren. Mit großem Interesse und Staunen wurden verschiedene Brotsorten, darunter auch so etwas Besonderes wie eine Laugen-Pfeffer-Ähre, verkostet. Mit zahlreichen Kostproben für das Lehrerzimmer kehrte die Gruppe in die Schule zurück, wo sie nach einer Begrüßung durch den Schulleiter Herrn Schmid sogleich von den Französischlernern der 8. Klassen zu einer Schulführung abgeholt wurde. Am Mittwoch brachen alle zusammen zu einem Ausflug ins Berchtesgadener Salzbergwerk auf. Kein anderer Jahrgang zeigte so viel Spaß an dem Besuch des Salzbergwerkes: das Einkleiden in Overalls, die Einfahrt mit der Grubenbahn, die Bergmannsrutschen, die stimmungsvolle Floßfahrt auf dem Salzsee – all das sorgte für gute Laune und eine fröhliche Stimmung. Nach dem Besuch untertags stärkten die Schüler sich bei angenehmen Temperaturen unter blauem Himmel beim Picknick am malerischen Hintersee. Am darauffolgenden Tag bekamen die jungen Franzosen nach einer kleinen Rallye im Stadtzentrum, bei der einige Geschäfte am Stadtplatz eingeweiht waren und zum Gelingen der Rallye beitrugen, einen Einblick in den Unterricht am JHG. Die Länge einer Schulstunde, die Brotzeit in den Pausen, der Unterricht im Fach Religion waren nur einige Unterschiede, die die Schüler nun nicht nur mehr aus ihren Schulbüchern kannten, sondern selbst miterleben konnten. Für die Doppelstunde Sport am Nachmittag ließ das Sportlehrerteam, Frau Haimerl und Herr Aschauer, einen flotten Hindernisparcours aufbauen, den jeweils das Team Frankreich oder Deutschland überwinden musste. Am letzten Schultag besuchten die französischen Schüler dieses Jahr zum ersten Mal die Wasserwelt Adelholzener in Siegsdorf. Das Konzept der Nachhaltigkeit, vor allem die Mehrweglösungen, stieß auf großes Interesse bei der Schülerschaft und den beiden Begleitlehrerinnen Madame Le Bourdiec und Madame Catelin, die den Austausch dieses Jahr zum ersten Mal begleitete. 
Auch außerhalb des offiziellen Programmes bemühten sich die jungen Gastgeber, gemeinsame Unternehmungen auf die Beine zu stellen. So wurde zum Beispiel am Dienstag ein Abend mit Musik und Tanz im Jugendzentrum Traunreut organisiert, am Donnerstagabend folgte ein weiteres privates Fest. 

Des gemeinsamen Feierns nicht müde mobilisierten alle am Freitagabend die letzten Kräfte für den traditionellen Bayerischen Abend in der Aula. Gestärkt durch ein reichhaltiges Buffet mit bayerischen Spezialitäten konnte – erst zu traditionellen und später zu modernen Klängen – ausgiebig getanzt und gefeiert werden.

Besonders bemerkenswert waren dieses Jahr die große Freude und Lust der Schüler an den gemeinsamen Unternehmungen und die Offenheit und Freundlichkeit, mit der sie einander begegneten. Mit dem Gegenbesuch in Frankreich Ende März nächsten Jahres wird diese freundschaftliche und herzliche Begegnung zwischen deutschen und französischen jungen Menschen eine Fortsetzung finden.

OStRin Christina Falter