Dieses Jahr gibt es für die 11. Klassen zwei besondere, miteinander zusammenhängende Projekt-Seminare zum Thema „Shakespeare in action“.

Das Ziel unserer Seminare ist es, ausgewählte Szenen aus Romeo und Julia auf die Bühne zu bringen. Um zu sehen, wie Theater bei den Profis abläuft, fand Ende November unsere Exkursion ans Landestheater in Salzburg statt.

Dort zeigte uns Frau Christiane Silberhumer das Gebäude und erzählte uns viel Wissenswertes zu jedem Bereich. 

Unsere Führung begann im Versammlungszimmer des Theaters. Im Haus arbeiten über 400 Angestellte, davon um die 80 Personen im künstlerischen Bereich. Die sind gerade dabei, für die Spielzeit 2025/2026 vorzuplanen, wobei sie sich auch mit anderen Theatern absprechen müssen, damit nicht dieselben Stücke gespielt werden. 

Natürlich ist das Theater um einiges besser ausgestattet als wir es sein werden: Wir gehen unter die Bühne und sehen uns die versteckte Drehbühne an. Hier können die Schauspieler durch eine Treppe auf der großen Bühne erscheinen oder ungesehen verschwinden. Außerdem kümmern sich Pyrotechniker um Spezialeffekte mit Wasser oder Feuer. 

Weil die Fläche des Gebäudes groß genug ist, wird es in die Herren- und Damenseite aufgeteilt. Beide besitzen ihre eigene Maske und Ankleide und ihre eigenen Waschräume. Die ganzen Räume konnten wir auf beiden Seiten besichtigen, wobei wir irgendwann vor einer großen Tür standen. Von dort aus ging es, an den Inspizienten, die über Headsets mit den Schauspielern sprechen, vorbei zur Seitenbühne. Als wir einen Blick nach oben warfen, wurde uns bewusst, wie riesig das Theater war: Es besitzt eine Höhe von 16m, was etwa drei Giraffen entspricht, und allein die Bühne ist 300mgroß. 

Da wir die Bühne leider nicht betreten konnten, weil gerade eine Beleuchtungsprobe für Hänsel und Gretelstattfand, durften wir uns stattdessen in die Loge setzen und den perfekten Blick auf die Bühne genießen. 

Während der Führung wurden wir auch über die verschiedenen Berufe am Theater aufgeklärt: Bühnenbildner und -techniker, Akustiker, Grafiker und viele mehr, aber am Salzburger Landestheater keine Souffleusen! Die Schauspieler müssen ihren Text also komplett auswendig können oder gut improvisieren. Und natürlich einer der wichtigsten und für uns spannendsten Berufe, die Maskenbildner. Die durften wir auch in ihrer Werkstatt besuchen, die mit Make-Up, alten Masken und Perücken gefüllt war. Auch eine nachgemachte Hand gab es dort, über die wir alle sehr gelacht haben. 

Schließlich durften wir den Kostümfundus erkunden, in dem die verschiedensten Kostüme und Schuhe - alle nach Stücken und Größen geordnet - zu finden sind. Ein Großteil von ihnen wird tatsächlich selbst genäht und an den einzelnen Schauspieler angepasst, wie uns Frau Silberhumer erklärte. Doch nicht nur die Schneiderinnen und Schneider kommen mit den Kostümen in Kontakt, sondern auch die Ausstatter. Sie müssen die Schauspieler für die Bühne an- bzw. umziehen, und das unter hohem Zeitdruck: Manchmal in nur 30 Sekunden! Doch das macht meist nicht nur eine Person, sondern mehrere gleichzeitig. 

Am Landestheater in Salzburg kann man nicht nur fest angestellt arbeiten, sondern auch Berufspraktika sind möglich. In so einer Branche sind Interessierte und Nachwuchs natürlich immer willkommen.

Wir haben uns sehr über die Exkursion gefreut und waren teilweise äußerst überrascht, wie viel Arbeit hinter einem einzelnen Stück steckt. Wir sind jetzt definitiv bereit, unser eigenes Theaterstück gemeinsam auf die Beine zu stellen!

Sarah Müller (11a)