Die Richterin des Amtsgerichts Traunstein Frau Sandra Sauer und der Richter des Landgerichts Traunstein Herr Christian Baier waren zu Gast am JHG und hielten einen Vortrag für die 7. und 8. Jahrgangsstufe. Im Schwerpunkt ging es in ihrem Vortrag „Mach dein Handy nicht zur Waffe“ um Straftaten, die mit dem Handy bzw. digital begangen werden können und welche Konsequenzen Jugendliche dann erwarten.

Ein Video mit Falco Punch verdeutlicht, dass das Strafrecht sowohl für die analoge als auch für die digitale Welt gilt. Die Folgen sind in der digitalen Welt oft schwerwiegender. Dies ist der Tatsache geschuldet, dass die Reichweite viel größer ist und das Inhalte, die einmal im Netz sind, für immer dortbleiben.

Mögliche Straftaten sind:

  • Besitz, Weiterleiten und Herstellen von Kinder- und Jugendpornografie
  • Verbreitung verbotener Kennzeichen (volksverhetzende, nationalsozialistische, rassistische Symbole, Symbole des IS, Symbole der Hamas, NS-Parolen, ...)
  • Verbotene Aufnahmen 
    Aufzeichnen nicht öffentlicher Gespräche (z.B. im Klassenzimmer)
    Filmen von Opfern einer Gewalttat
    Anfertigen von Aufnahmen ohne Einwilligung
    Verschicken fremder Aufnahmen
  • Beleidigungen (Schimpfwörter, Likes, Gerüchte)
  • Illegale Downloads (Filme, Musik, Software, …)

Obwohl das Jugendstrafrecht erst ab 14 Jahren angewandt wird, sind jüngere Schülerinnen und Schüler nicht vor Konsequenzen geschützt. In diesem Fall können sich Richterinnen und Richter individuelle Maßnahmen überlegen.
Mögliche Konsequenzen für Jugendliche ab 14 Jahren sind Erziehungsmaßregeln, Verwarnungen, Auflagen, Jugendarrest, dauerhafte Einziehung des Handys und ein Eintrag ins Bundeszentralregister.

Unter www.machdeinhandynichtzurwaffe.de besteht die Möglichkeit, nachträglich zu Hause mit den Jugendlichen ins Gespräch zu kommen. 

Wir bedanken uns recht herzlich bei Sandra Sauer und Christian Baier für den spannenden und aufschlussreichen Vortrag.

Sandra Passer 
Schulsozialpädagogin