
Nächste Woche am Dienstag und Mittwoch, 25. und 26. Februar, richtet die Technische Hochschule Rosenheim zusammen mit der Wirtschaftsvereinigung Seeoner Kreis den 9. Regionalwettbewerb von „Jugend forscht“ in Rosenheim aus. Mehr als 80 Schüler werden ihre Arbeiten in zwei Altersklassen der Jury des jeweiligen Fachgebiets vorstellen. Mit dabei sind auch drei Projekte von Schülern des Johannes Heidenhain Gymnasiums.
In der Rubrik „Schüler experimentieren“ wird Elisabeth Winkler aus Palling ihr Projekt aus dem Fachbereich Biologie kommende Woche in Rosenheim vorstellen. Die 14-Jährige hat untersucht, inwieweit mit Schafwolle die Luftfeuchtigkeit in einem Raum reguliert und damit ein besseres Raumklima geschaffen werden kann. Die Schülerin nimmt bereits zum zweiten Mal an dem Wettbewerb teil und interessiert sich sehr für Biologie, für Tiere und deren Verhalten. Da ihre Familie zuhause Schafe hat, kam sie auf die Idee zum Projekt. Dank finanzieller Mittel aus dem Förderpool für Jugend forscht konnte die Schule ein Hygrometer anschaffen, ein Messinstrument zur Bestimmung der relativen Luftfeuchtigkeit. Mit einer luftdichten Box, in der die Luftfeuchtigkeit gemessen wird, stellte Elisabeth Winkler verschiedene Versuche mit Schafwolle an und stellte fest: „Es funktioniert gut.“ Die Schafwolle nimmt Feuchtigkeit aus der Luft auf und kann sie auch wieder abgeben, dann allerdings wesentlich langsamer. Die Erkenntnisse ihres Projektes könnten hilfreich sein für die Baubranche, wo das Naturmaterial zur Dämmung gut geeignet ist. Eine mögliche Verwendung wäre, so Elisabeth Winkler, ohne teure Technik oder Chemie das Raumklima mit diesem Naturprodukt zu regulieren. Betreut wird die Schülerin bei ihrem Projekt von der Biologielehrerin Sonja Lennertz.
Mit einem zweiten Projekt im Fachbereich Chemie nimmt Elisabeth Wagner aus Siedenberg am Regionalwettbewerb „Jugend forscht“ teil. Sie hat Wasser aus der Traun auf Spuren von Mikroplastik untersucht. Chemie so wie alle anderen MINT Fächer interessieren die 16-Jährige sehr und sie hat sich schon länger mit der Thematik Mikroplastik befasst. Die Schülerin der zehnten Klasse nahm Proben an verschiedenen Stellen aus der Traun, einmal vor der Stelle, wo das geklärte Wasser aus der Traunreuter Kläranlage in den Fluss geleitet wird, dann direkt an der Auslaufstelle sowie 100 Meter, 200 Meter und 300 Meter danach. Und auch das Leitungswasser in der Stadt wurde untersucht. In der Firma Heidenhain konnte die Schülerin für ihre Versuche ein hochauflösendes Fluoreszenzmikroskop nutzen und feinste Teilchen von Mikroplastik mit dem Farbstoff „Nilrot“ sichtbar machen. Interessant war, so das Ergebnis der Untersuchungen, dass die Teilchen im Verlauf des Flusses immer kleiner werden. Somit können sie auch von Kleinstlebewesen aufgenommen werden und über die Nahrungskette, sprich den Fisch, schließlich auch in den Magen der Menschen gelangen. Leider sei es bislang nicht möglich, diese Kleinstteile komplett herauszufiltern, wie Elisabeth Wagner im Gespräch mit Mitarbeitern der Kläranlage erfuhr. Bereits zum fünften Mal nimmt sie heuer bei Jugend forscht teil und wird dabei betreut von ihrer Lehrerin Petra Huber.
In einem dritten Projekt des Gymnasiums befassten sich Martin Hangl, Christian Bauer und Florian Stembal aus der zwölften Klassenstufe damit, wie eine Drohne selbstständig ihr Ziel finden und erreichen kann. Die drei Schüler programmierten eine Drohne so, dass sie mittels Bilderkennung und bestimmten Kennzeichnungen am Zielort selbstständig dorthin fliegen und landen kann. Sinnvoll wäre eine solche Möglichkeit beispielsweise bei Lieferungen von Hilfsgütern in Kriegsgebiete, in die Menschen nicht gefahrlos kommen können, meinen die drei.
Für die Schüler wäre es natürlich eine schöne Bestätigung und Anerkennung, wenn sie beim Wettbewerb einen Preis erhalten. Sie sehen das Ganze allerdings sportlich und freuen sich überhaupt dabei zu sein, ihre Projekte präsentieren zu dürfen und interessante Leute zu treffen.
Beim Regionalwettbewerb in Rosenheim müssen die Teilnehmer ihre jeweiligen Projekte vorstellen und sich den Fragen der Jury stellen. Bereits vorab mussten sie eine ausführliche schriftliche Erläuterung dazu einreichen. Die Projekte sind den Fachbereichen Arbeitswelt, Biologie, Chemie, Geo- und Raumwissenschaften, Mathematik/IT, Physik und Technik zugeordnet. Die besten Nachwuchs-Wissenschaftler qualifizieren sich für den Landeswettbewerb, der wenige Wochen später stattfinden wird.
Am Dienstag schaut sich die Jury alle Projekte an, am Mittwoch ist die Ausstellung in der Hochschule von 9 bis 12 Uhr für die Öffentlichkeit zugänglich. Die Preisverleihung des Regionalwettbewerbs Rosenheim ist dann am Mittwoch ab 15.30 Uhr an der TH Rosenheim.
Pia Mix