Das Johannes Heidenhain Gymnasium nimmt am EU-Programm Erasmus+ teil und tauschte sich dabei im laufenden Schuljahr mit einer dänischen Schule aus. Im Oktober 2024 waren Schüler der zehnten Klassen des Traunreuter Gymnasiums zu Besuch in Aarhus, der zweitgrößten Stadt Dänemarks, und im Gegenzug waren die dänischen Schüler nun eine Woche im Chiemgau zu Gast. Beim Abschlussabend berichteten beide Gruppen von ihren Erlebnissen in der jeweils fremden Stadt und vom gemeinsamen Thema „Digitalisierung“. 

Beim Besuch in Dänemark wie auch beim Gegenbesuch standen Ausflüge zu Sehenswürdigkeiten der jeweiligen Region auf dem Programm. Wichtig waren aber auch der gegenseitige Besuch im Unterricht und Workshops zum Thema des Projektes. Dabei stellten die Schüler insgesamt fest, dass die Unterschiede zwischen den beiden Ländern nicht besonders groß sind. Allerdings wird in Dänemark doch mehr mit digitalen Geräten gearbeitet. Beispielsweise gibt es keine Schulaufgaben auf Papier mehr, alles wird auf Tablets oder Computern geschrieben. In dänischen Bussen gibt es fast immer WLAN und Ladestationen für Handys. Auch die Bezahlung mit Karte sei in Deutschland noch nicht so weit verbreitet wie bei ihnen, stellten die Besucher fest. Im Rahmen des Austausches diskutierten die Jugendlichen über Vorteile und Gefahren von KI, Fake News und Quellensuche. Direkt nach der Bundestagswahl ging es auch um das Thema Wählerbeeinflussung durch soziale Medien und eventuelle Falschmeldungen. 

Etwas lockerer geht’s anscheinend in dem nordischen Land in der Schule zu. Die Lehrer werden dort von ihren Schülern mit Vornamen angeredet und geduzt, es gibt kein mündliches Ausfragen Einzelner über den Stoff der letzten Stunde und die Noten stehen nicht so sehr im Vordergrund. „Bei uns ist mehr Kreativität gefordert, bei euch herrscht mehr Disziplin in der Schule“, erklärte die begleitende dänische Lehrerin. Beim Abschlussabend wurde deutlich, dass sich die Schüler sehr gut verstehen und viel Spaß hatten. Die Gäste aus Aarhus lernen zwar in der Schule deutsch, der Großteil der Konversation untereinander hat aber auf Englisch stattgefunden. Und ein paar Brocken Dänisch konnten die deutschen Jugendlichen auch erlernen. Betreut wird das Projekt am JHG von Bettina Schwarz und Lisa Angerer.

Das Johannes-Heidenhain-Gymnasium nimmt seit 2023 bei Erasmus+ teil, muss sich aber immer wieder neu für das Projekt bewerben. Der erste Austausch fand mit einer ungarischen Schule statt und hatte das Thema „Demokratieverständnis, Werte der EU, Vergleich der beiden Staaten, Blick auf populistische, rechte Einflüsse und Tendenzen“. Für die Projekte gilt jeweils, dass sich die jungen Menschen kennenlernen und gemeinsam die Themen bearbeiten sollen. Ziel ist die Verbesserung der interkulturellen Kompetenz, flüssiges Sprechen in Englisch trainieren, die Ergebnisse des jeweiligen Themas auswerten und im JHG als Wertebotschafter weiterverbreiten sowie Horizonterweiterung und Vorbereitung auf die Herausforderungen in Studium und Beruf. Erasmus+ ist ein EU-Programm für allgemeine und berufliche Bildung, Jugend und Sport und wird von der Europäischen Union kofinanziert.

P. Mix