
Dass man bis zum gewünschten Date mit der Dame seines Herzens manchmal mit Hindernissen zu kämpfen hat, können viele von uns aus bitterer Erfahrung nachvollziehen. Und wahrscheinlich ist das Thema so alt wie die Literaturgeschichte selbst und aus irgendeinem Grund wird der Stoff nie langweilig. Schon gar nicht, wenn es die lustige Vierergruppe des White Horse Theatre wie am vergangenen Donnerstag in der Aula des Johannes-Heidenhain-Gymnasiums im Stück "Dreaming in English" für die Mittelstufe in Szene setzt. Das machen sie mit schnellem Tempo, witzigen Dialogen, die teilweise ein bisschen schrill und “crazy” sind, aber immer in klar verständlichem Englisch, so dass wirklich jeder folgen kann. Jedenfalls beherrschen die vier die Kunst, die Aufmerksamkeit des Publikums von Anfang bis zum Ende auf ihrer Seite zu haben, perfekt. Dies zeigte sich auch im zweiten Stück "Maid Marian" für die Unterstufe, das sich an die klassischen Legenden über Robin Hood anlehnt und einen neuen Blick auf die bekannten Geschichten wirft, indem es Marian ins Zentrum des wilden und dynamischen Geschehens rückt.
Das White Horse Theatre kommt nun schon seit Jahren ans JHG und immer springt der Funke über. Das hat man auch an den Fragen der Schüler gemerkt, die sich nicht danach anhörten, als hätte sie die Englisch-Lehrkraft vorher mit ihnen einstudiert. Dass sich einer der vier Schauspieler, der aus Manchester kommt, eine Frage zur Niederlage von United am Vorabend anhören musste, war klar! Aber auch zum Thema "acting on stage" zeigten sich die Schüler äußerst interessiert. Und die Antworten der vier Schauspieler machten Lust auf mehr. Höchste Zeit, auch im Klassenzimmer mal wieder die eine oder andere Szene von Shakespeare oder Schiller zu spielen, anstatt sie nur zu lesen. Denn Schauspielen macht offenbar glücklich. Vielleicht springt ja das White-Horse-Virus dann auch auf uns über …
OStRin B. Krieger