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Den genauen Wortlaut der Lehrplanvorgaben zu diesem Thema finden Sie unter dem Link https://www.lehrplanplus.bayern.de/fachprofil/gymnasium/deutsch.

Was wir hier am JHG aus diesen Vorgaben machen wollen, haben wir hier – mit etwas anderen Worten – zusammengefasst:

Die erste Geige spielen

Deutsch ist „Leitfach“. Ohne gut ausgebildete Muttersprache hätten es die Schüler auch in allen anderen Fächern schwer auf einen grünen Zweig zu kommen. Das richtige Wort finden, etwas klar mündlich oder schriftlich zusammenfassen, ein anschauliches Referat halten oder einen fruchtbaren Diskussionsbeitrag zu einem Thema leisten – an zahlreichen anderen Stellen werden die Kompetenzen aus dem Deutschunterricht heute und später gebraucht. Für dieses Bewusstsein möchten wir uns am JHG bei unseren Schülern, aber auch bei den Lehrern der anderen Fächer verstärkt einsetzen. Im Rahmen des Medienkompetenzteams erarbeiten wir deshalb konkrete Lösungsvorschläge, wie die bei uns erlernten Kenntnisse und Methoden sinnvoll und nachhaltig z.B. auch in den Naturwissenschaften genutzt werden können.

Gewusst wie!

Umgekehrt wollen wir im Fach Deutsch auch für Impulse aus anderen Fächern offen sein, insbesondere was den richtigen Umgang mit modernen Medien angeht. Unter Beibehaltung klassischer Methoden des Deutschunterrichts wollen wir gezielt sorgfältig geprüfte Internet-Angebote einsetzen, durch deren Nutzung die Schüler Freude und Abwechslung beim Lernen erleben. Dies gelingt z.B. mit einem Orthographie-Trainer in den unteren Klassen. 

Damit sich die Schüler im unübersichtlichen Angebot der digitalen Welt zurechtfinden, wollen wir sie zu reflektierten Internet-Recherchen zu einem Thema anleiten – übrigens mit großem Respekt vor dem geistigen Eigentum anderer. Bei Wikipedia „geklaute“ Referate lassen wir nicht so leicht durchgehen!    

Zum Schreiben motivieren…

Auch im neuen Lehrplan führt kein Weg an einer hohen Anzahl an schriftlichen Leistungsnachweisen vorbei, sodass uns ein gewisser Schulaufgabendruck nicht erspart bleibt. Während wir die notwendigen Methoden für diese Arbeiten einüben, versuchen wir jedoch gleichzeitig auch anschaulich ihren Sinn zu vermitteln und hoffen so die Schüler besonders motivieren zu können. Alle Schulaufgabenarten sind für später wichtig, auch wenn man das nicht immer gleich erkennen kann!

Daneben ist uns kreatives Schreiben besonders wichtig, ob in Form von kleineren Textbeiträgen im Unterrichtsalltag oder als „echte“ literarische Produktionen im Kunstwortkunst-Projekt, das im Rahmen des Schulclusters in Zusammenarbeit mit dem hiesigen Museum DASMAXIMUM stattfindet. 

 … zum Sprechen…

Alle schriftlichen Leistungsnachweise kann man übrigens als Übungsdurchlauf für den mündlichen Sprachgebrauch nutzen – und umgekehrt. Die Sicherheit beim Sprechen sollte unserer Auffassung nach genauso gefördert werden wie die im Schreiben. Denn auch wenn (sprachlich-stilistisch oft fragwürdige verfasste) Kurznachrichten den Globus fest im Griff zu haben scheinen, der Großteil der Alltagskommunikation findet immer noch mündlich statt. Dieser Tatsache versuchen wir u.a. durch das Anbieten von Rhetorik-Kursen in der Oberstufe oder die Einführung der Debatte als mündlicher Schulaufgabe in der 9. Klasse gerecht zu werden. Hier entdecken manche Schüler, die in den schriftlichen Arbeiten sonst weniger erfolgreich sind, dass auch sie im Fach Deutsch etwas zu sagen haben!  

… und zum Lesen!

Mit dem alljährlichen Vorlesewettbewerb in den 6. Klassen und zahlreichen anderen Aktionen wollen wir unsere Schüler davon überzeugen, dass Lesen in vielfältiger Weise für sie von Vorteil ist. Unsere gemütliche und gut sortierte Schulbibliothek lädt dazu ein, für verschiedene Unterrichtsprojekte auch einmal den Raum zu wechseln. Die gut funktionierende Ausleihe ermöglicht es die angenehmen Seiten des Lesens auch fernab der Schule in der Freizeit zu entdecken.   

Vernetzen!

Unser Unterricht versucht integrativ vorzugehen, d.h. die Wissens- und Kompetenzbereiche möglichst so miteinander zu verknüpfen, dass sie sich gegenseitig erhellen. So kann es schon einmal vorkommen, dass in einer Erzählung plötzlich die Satzglieder bestimmt werden, wenn dies der Interpretation dient, dass fiktive Romanfiguren interviewt werden oder dass ein Prosatext in einen dramatischen Dialog überführt wird. Der Phantasie sind keine Grenzen gesetzt! Hier staunen wir auch manchmal über kreative Vorschläge von Seiten der Schüler, auf die wir selbst nicht gekommen wären…  

Schläft ein Lied in allen Dingen?

Ein vierhebiger Trochäus mit weiblicher Kadenz! Oder war es doch ein Jambus?

… Georg Büchner… War das jetzt Vormärz oder Naturalismus? 

 Die Sehnsucht alles analysieren, in seine Einzelteile zergliedern oder irgendwo „einordnen“ zu wollen ist ein Kind der Deutschen Aufklärung und hält sich hartnäckig in der gymnasialen Schulbildung.

Da, wo es sinnvoll ist, wollen wir die Schüler gerne dazu anleiten - jedoch stets ohne den Zauber zu beschädigen, den der Lehrplan wohl unter dem Stichwort „Ästhetische Bildung“ gewahrt wissen will und der unser Fach zu etwas ganz Besonderem macht! Eichendorff und Brentano wären die ersten, die sich beschweren würden, wenn ihre Gedichte nicht einfach mal so „klingen“ dürften…

Fürs Leben lernen 

Goethes Faust stellt alle Fragen, die sich auch ein moderner Mensch stellen sollte. Es ist manchmal fast unheimlich, mit welchem Spürsinn unser großer Nationaldichter die großen Themen unserer Zeit vorweggenommen hat. In Weimar steht dieser Mann in Bronze auf einem Sockel -  hier am JHG soll er uns ganz praktisch und lebensnah dienen, ganz so wie er selbst es übrigens befürwortet hätte!

Die reichhaltige Deutsche Literatur ist nur ein Beispiel für unser Bemühen, die Unterrichtsinhalte und Texte so auszuwählen, dass sie die im Lehrplan geforderte „Kritikfähigkeit und Selbstreflexion“ bei jungen Menschen fördert. Der Keller, ein autobiographischer Text von Thomas Bernhard, stellt uns nicht nur diesen interessanten Autor vor, – er ist v.a. eine Einladung an Jugendliche sich zu fragen, wo sie stehen, welche Erwartungen sie erfüllen wollen und welche nicht und wo sie in ihrem Leben eigentlich hinwollen...     

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