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Fairtrade Schule 220   1Traunreut ist schon seit zwei Jahren „Fairtrade-Town“ und nun erhielt auch das Johannes- Heidenhain-Gymnasium die Auszeichnung „Fairtrade-School“. Aus dem P-Seminar Sozialkunde mit dem Thema „die Welt fairbessern“ heraus entstand die Bewerbung der Schule für diesen Titel, der nun offiziell mit der Überreichung der Urkunde verliehen wurde.

Die Ernennungsurkunde überreichte Elisabeth Krojer von TransFair e. V. besser bekannt als Fairtrade Deutschland. Sie betonte in ihrer Ansprache: „Der Welt muss es gut gehen, dann geht es uns allen gut.“ Wir hätten das Glück, in Deutschland in sicherem Wohlstand zu leben. Dennoch könne es uns nicht egal sein, wie es den Menschen auf der Südhalbkugel geht. „Unser Ziel muss sein, dass wir Kontakt auf Augenhöhe zu den Menschen aufbauen, die unsere Nahrung und unsere Kleidung herstellen sowie die Rohstoffe für unsere elektrischen Geräte aus der Erde holen. Wir müssen endlich begreifen, dass wir nur diese eine Welt haben“, ermahnte die Referentin. Fair gehandelte Produkte zu kaufen, schaffe Zufriedenheit und ein gutes Gefühl. Dieses gute Gefühl können nun auch die Schüler und Lehrer am Gymnasium haben, denn sie setzen sich für fairen Handel und Nachhaltigkeit ein. Das JHG ist laut Elisabeth Krojer die 687. Fairtrade-Schule in Deutschland, die 237. in Bayern und die erste in Traunreut. Die Walter-Mohr-Realschule hat die Kriterien auch bereits erfüllt und erhält die Ernennung nächste Woche. Die fünf erforderlichen Kriterien wurden vom Gymnasium mehr als erfüllt. Fairtrade Schulen müssen ein Schulteam gründen, einen Fairtrade-Kompass erstellen und damit die Unterstützung des Fairen Handels signalisieren, fair gehandelte Produkte anbieten, fairen Handel im Unterricht thematisieren und mindestens eine Aktion pro Jahr durchführen. Am Gymnasium fanden in den letzten Monaten gleich vier Aktionen statt. Es gab einen Tag der Nachhaltigkeit, eine Verkostung von fairen Produkten, die später teilweise ins Sortiment des Kiosks aufgenommen wurden, die Verteilung von Stofftaschen auf dem Wochenmarkt, eine Kleidertauschbörse und eine Nikolausaktion mit fair gehandelter Schokolade. Elisabeth Krojer forderte alle Beteiligten auf, sich nun aber nicht auf dem Erreichten auszuruhen, denn nach zwei Jahren wird überprüft, ob immer noch alle Kriterien erfüllt sind.

Fairtrade Schule 220   3Die Mitglieder des P-Seminares zeigten bei der kleinen Feier anlässlich der Titelüberreichung auf, wieviel Anteil am Erlös einer Jeanshose die Näherin hat, die diese herstellte, nämlich genau ein Prozent. Sie machten anhand eines Weltverteilungsspieles deutlich, wie sich die Bevölkerung und auch der Reichtum auf die einzelnen Kontinente verteilt, und sie zeigten anschaulich, was vom reich gedeckten Frühstückstisch übrigbliebe, wenn man nur regionale Produkte verwenden würde. Besonders angetan war die Vertreterin von Fairtrade über das von den Schülern initiierte „Kleiderkarussell“, das sie als gelungene Aktion auch anderen Schulen vorschlagen will. Dabei werden gebrauchte Kleider nicht weg geworfen sondern untereinander getauscht und das dauerhaft das ganze Schuljahr über. 

Helga Zembsch, Grünen-Stadträtin und Mitglied der Steuerungsgruppe, dankte in einer kurzen Ansprache besonders Lehrerin Christina Falter, die sich in der Steuerungsgruppe und mit den Schülern des P-Seminares besonders für Fairtrade einsetzt. Die Stadt selber werde sich genauso wie die Schule nicht auf dem Erreichten ausruhen: „Wir sehen den Titel vielmehr als Sprungbrett für weitere Aktivitäten.“ Gemäß dem Motto „sei du selbst die Veränderung, die du dir für die Welt wünschst“, sollten alle gemeinsam weiterhin daran arbeiten, diese ein klein wenig besser zu machen. 

P. Mix

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