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Roter Planet 1020   5Etwa alle zwei Jahre kommt der Planet Mars unserer Erde besonders nah. Dieses Jahr, genau am 14. Oktober, näherte sich uns der rote Planet bis auf 62,1 Mio. km und befand sich in der sogenannten Oppositionsstellung zur Erde.

Grund genug, um mit dem Schulteleskop unseren Planetennachbarn genauer auf’s Korn zu nehmen. Leider spielte das Wetter in der vorgesehenen Woche nicht wirklich mit, so dass eine längerfristige Planung unmöglich war. Umso erfreulicher war der Umstand, dass die vorhergesagte Wolkenlage am Donnerstag, den 08.10.20, eine Beobachtung ermöglichen sollte. Bis zum verabredeten Treffpunkt um 21:30 Uhr sah es allerdings nicht so aus, als würde das Vorhaben gelingen. Über das in diesem Jahr neu eingerichtete Schülerportal wurden die Teilnehmer der Astro-AG und des Astrophysikkurses live über den aktuellen Stand informiert. Als überraschenderweise die Wolken den Himmel teilweise doch noch freigaben, waren alle Teilnehmer zeitnah benachrichtigt und fanden sich dadurch pünktlich zur Beobachtung im Pausenhof des JHG ein. 

Die Wolkenlage ermöglichte uns sogar, zunächst die weit im Süden stehenden großen Planeten Jupiter und Saturn mit dem Teleskop zu beobachten. Die Schülerinnen und Schüler konnten Wolkenstrukturen auf Jupiter und seine vier Galileischen Monde Io, Europa, Ganymed und Kallisto bestaunen. Der Blick durchs Teleskop auf den Planeten Saturn mit seinem imposanten Ringsystem bei 140-facher Vergrößerung war ein erster Höhepunkt des Abends und faszinierte jeden Beteiligten. Trotz des tiefen Stands und der zeitweise schlechten Sichtbedingungen wurde der Versuch unternommen, ein Foto des Ringplaneten anzufertigen. Dabei konnten die Teilnehmer der Astro-AG erste Erfahrungen beim sauberen Fokussieren des Bildes sammeln.

Im Anschluss wurde nun der eigentliche „Star des Abends“ in Angriff genommen. Auch hier durften die Schülerinnen und Schüler zuerst mit den eigenen Augen den Planeten betrachten. Aufgrund der großen Helligkeit war es zunächst nicht so leicht, Strukturen auf der Marsoberfläche zu erkennen. Nach einiger Eingewöhnung und mit Hilfe eines Rotfilters konnten alle die dunklen Konturen wahrnehmen und sich ihre Beobachtungen gegenseitig beschreiben. Die Astro-AG versuchte sich im Anschluss wieder an einer Aufnahme des Planeten. Die Schüler bemerkten schnell, dass sich hier das Scharfstellen des Bildes mit seinen geringeren Kontrasten deutlich schwieriger gestaltete als bei Saturn mit seinem Ring. 

Für eine Planetenaufnahme wird ein Video aufgenommen. Anschließend werden mit Hilfe einer Software nur die schärfsten Bilder des Videos ausgewählt und zusammengerechnet. Zum Schluss wird das Ergebnis noch per Bildbearbeitung optimiert. Ein Teil der Gruppe übernahm die Scharfstellung und die Videoaufnahme, der andere die digitale Bildverarbeitung. Die Ergebnisse können sich sehen lassen und machen Lust auf weitere Beobachtungsabende. 

Text: M. Reuter und C. Siegmund 

Fotodokumentation: F. Reißl, Q12 und F. Seeberger, 10c 

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