headerimage_pano1.jpg

Schueler exp ArtZeit 16   1Groß ist die Freude am Johannes-Heidenhain-Gymnasium in Traunreut über zwei Auszeichnungen beim Landeswettbewerb „Schüler experimentieren“. Dort erreichten nicht nur Sebastian Sändig (13) und Xaver Schultes (14) einen 1. Platz, auch ihre Lehrerin Petra Hochreiter wurde für ihr jahrelanges Engagement für den Nachwuchs an der Schule für Forscher ausgezeichnet.

„Können Aquarienfische auch etwas lernen?“ Diese Frage beschäftigte die beiden Jungforscher Sebastian Sändig und Xaver Schultes immer wieder, wenn sie am Schulaquarium vorbeigingen. Aus diesem Grund führten sie im Rahmen des Wahlkurses „Naturwissenschaftliche Wettbewerbe“ verschiedene Konditionierungsversuche mit Fischen durch.

Die Fische lernten, dass das Futter sich immer nur in einem gelben Hütchen befand und schwammen auch hinein, wenn kein Futter darin lag. Nach dem bereits gewonnenen Regionalwettbewerb, wollten die beiden Schüler noch herausfinden, ob die Fische tatsächlich die Farbe „Gelb“ wahrnehmen, oder ob sie nur Kontraste unterscheiden können. Durch Versuche mit verschiedenen Gelb- und Grautönen kamen die Schüler zu dem Ergebnis, dass die Fische „Gelb“ nicht sehen können, jedoch in der Lage sind, starke Kontraste voneinander zu unterscheiden. Beim Landeswettbewerb „Schüler experimentieren“ (Jugend forscht) bei BMW in Dingolfing setzten sie sich in der Sparte Biologie gegen neun weitere Konkurrenten erfolgreich durch.

Die Jury lobte besonders die stimmige Abfolge der Versuche und das umfangreiche Filmmaterial zu den Konditionierungsversuchen. Durch die beiden Jungforscher hat das JHG zusätzlich zum Landessieg bei „Jugend forscht“ (gewonnen durch Tassilo Schwarz) auch noch den Landessieg bei „Schüler experimentieren“ errungen.

Zudem erhielt ihre Lehrerin Petra Hochreiter den Sonderpreis „Jugend forscht bietet mehr“ für herausragendes Engagement als Projektbetreuerin. Die Lehrerin für Biologie und Chemie ist seit 2011 am Traunreuter Gymnasium und bietet dort seither den Wahlkurs „Naturwissenschaftliche Wettbewerbe“ an. Die bisherigen Erfolge ihrer Schützlinge haben sich an der Schule rumgesprochen und so steigt auch das Interesse an ihrem Angebot: „Der Kurs ist inzwischen ein Selbstläufer, es melden sich immer wieder Schüler an und die haben dann auch wirklich Spaß daran, vor Universitätsvertretern ihre Ergebnisse vorzustellen.“

Ihre Aufgabe bestehe in erster Linie darin, mit den Schülern bei einem Brainstorming Ideen für Forschungsprojekte zu entwickeln und sie dann bei der Umsetzung zu unterstützen: „Schließlich gehen die Anforderungen immer wieder über den bereits gelernten Stoff hinaus.“ Für sie sei diese Arbeit „immer wieder spannend“. Zudem freue sie sich, dass die Schüler bei den Wettbewerben auch Kontakte zu Unternehmen knüpfen: „Tassilo Schwarz wurde etwa von Airbus schon auf die Möglichkeit eines dualen Studiums angesprochen.“

Wie Petra Hochreiter sieht auch Schulleiter Dr. Robert Anzeneder als Höhepunkt ihres Einsatzes und der Zusammenarbeit mit den Schülern den Schulpreis 2014 von „Jugend forscht“. Der Schulleiter betont: „Die Kollegin arbeitet mit großem Engagement, wie man an den zahlreichen Preisen sieht, die seither an Schüler der Schule und die Schule selbst gegangen sind. Ohne eine intensive Betreuung der an den Wettbewerben teilnehmenden Schüler sind gute Ergebnisse nicht möglich. Das ist mit großem zeitlichen Aufwand verbunden und nur wenn Schüler die entsprechende Unterstützung spüren, bleiben sie über längere Zeit am Ball. Dieses große Engagement von Frau Hochreiter hat die Jury von Jugend forscht dazu bewogen, sie in diesem Jahr beispielhaft als die Lehrkraft Bayerns auszuzeichnen, die besonderen Einsatz gezeigt hat.“

Gefreut hat ihn zudem die Auszeichnung der Schüler: „Sie sind ausdauernde und kluge Köpfe. Sie haben das Projekt mit den Aquariumfischen immer weiter ausgebaut und aufgrund erhaltener Ergebnisse verändert. Sie haben also nicht nur ein mehr oder weniger einfaches Experiment durchgeführt, sondern eine Untersuchung über längere Zeit und die Ergebnisse unvoreingenommen dokumentiert und daraus Ideen für weitergehende Versuche gewonnen. Eine höchst wissenschaftliche Vorgehensweise also, die durch eine entsprechend perfekte Dokumentation untermauert wurde. Damit haben sie sich gegen starke Konkurrenz durchgesetzt.“

H. Reichgruber (Traunreuter Anzeiger)

Zum Seitenanfang