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W Seminar M 1019   3Am 8.10.19 besuchten die Teilnehmer des W-Seminars Mathematik an der TU-München einen Vortrag der Doktorandin Lena Polke über ihre Masterarbeit mit dem Titel „Diskret konforme Abbildungen und Typographie“ und anschließend die Ausstellung ix-Quadrat.

Zunächst erklärte Frau Polke sehr anschaulich um was es denn konkret in ihrer Masterarbeit ging: Man hat einen schmalen Flächenstreifen, der unregelmäßig gebogen verläuft und stets unterschiedlich breit ist. Auf diesen Streifen soll nun das Muster einer Kachel (bzw. Fliese) abgebildet werden, so dass sich dieses Muster auf dem Streifen stets wiederholt und stets die gesamte Breite bedeckt! D. h. das Muster muss ständig gestreckt bzw. gestaucht werden und das auch noch „fließend“. Nach der theoretischen Erarbeitung dieser hoch komplexen Abbildung hat Frau Polke diese programmiert, sodass beliebige Muster auf beliebig geformte Streifen einwandfrei abgebildet werden. Die gezeigten Bilder waren nicht nur sehr beeindruckend, sondern auch wunderschön! 

Die Doktorandin verstand es, hoch komplexe mathematische Definitionen und Zusammenhänge sehr anschaulich zu erklären. Auch nahm sie die Schüler auf die „Entstehungsreise“ ihrer Masterarbeit mit, indem sie auch von ihren zwei anfänglichen Irrwegen berichtete, wobei diese sich allerdings als Kombination schlussendlich als der Lösungsweg entpuppten. Den Zuhörern wurde klar, dass man hier großes Durchhaltevermögen benötigt und sie dieses bestimmt auch beim Anfertigen ihrer Seminararbeit benötigen.

Nach einer kurzen Mittagspause ging es mit Frau Polke ins ix-Quadrat. Hier zeigte sie den Seminarteilnehmern zum übergeordneten Thema „Symmetrie“ verschiedene Winkelspiegel und Kaleidoskope und bezog die Schüler stets mit ein. Der Blick ins „Unendliche“ darf hier natürlich nicht fehlen! Auch die 5 Platonischen Körper (Tetraeder, Würfel, Oktaeder, Dodekaeder und Ikosaeder) wurden besprochen und die Frage, warum es nur 5 gibt, geklärt. Anschaulich wurde den Zuhörern mittels Spiegelkonstruktionen gezeigt, wie je 2 Körper ineinander passen (der Tetraeder bleibt „übrig“ – er ist zu sich selbst dual). Auch das Phänomen der Radreflektoren konnte an einem großen Modell verstanden werden.

Nun konnten die Schüler die „rechnende“ Murmelbahn, den Chinesischen Kompasswagen, einen Addiator und die Curta kennen lernen. Die beiden letzten sind mechanische Rechenmaschinen, wobei man mit der Curta sogar Wurzel ziehen und Potenzreihen auswerten kann. Den Zusammenhang zwischen der rechnenden Murmelbahn und dem Pascalschen Dreieck sowie den Unterschied zum Galton-Brett erläuterte die Doktorandin sehr anschaulich, ebenso die Funktionsweise des chinesischen Kompasswagens. Das Männchen auf dem Wagen, der nur aus einer Achse mit zwei Rädern besteht, schaut stets in die gleiche Richtung, egal wohin der Wagen fährt. Dies ist durch ein Differentialgetriebe möglich. Hier ist die Differenz der Wege, die die beiden Räder in einer Kurve fahren, von entscheidender Bedeutung. 

Zum Schluss wurden mittels zwei senkrecht zueinander angeordneter Pendel schöne Lissajous-Bilder gezeichnet. Die Schüler durften bei einem Pendel das Gewicht verschieden hoch anbringen, sodass es stets eine vom ersten Pendel verschiedene Schwingung ausführt. Somit entstanden immer andere Bilder, welche als Andenken mitgenommen werden durften. 

Die Knobelecke faszinierte die Seminarteilnehmer so sehr, sodass man beinahe die Zeit übersah.

OStRin B. Israel

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